Getreide


Getreidearten für den Whisky

Geschichte von Gerste (Hordeum vulgare)

Die Pflanzenart Gerste gehört zur Familie der Süssgräser. Sie ist eine der bedeutendsten Getreide-Arten die wir kennen, sie wurde vor ca. 9.500 Jahren im Bereich des heutige Nahen Ostens, Syrien und Irak, im sogenannten «Fruchtbaren Halbmondes» als zweizellige Wildgerste geerntet. Sogar in China, Tibet und Indien hat die Gerste vor langer Zeit auch ihre Spuren hinterlassen. Aus der Wildgerste die mit brüchiger Ährenspindel und kleinen Körnern ausgestattet war, die bei der Erntereife ausfielen, wurden andere Arten gezüchtet. So entstanden durch die Auslese und Kreuzungen die neuen Kulturformen, die mit besseren Eigenschaften für unsere heutigen Bedürfnisse angepasst sind. Neben der Qualitätssteigerung versuchte die Züchtung, auch eine praktisch besser bearbeitbare Grannen lose Gerste zu erzeugen. Dies hat man zwar erreichen können, diese Form der Gerste hat sich aber nicht so verbreitet und durchgesetzt, diese Gersten nennt man Nacktgersten. Hierbei darf nicht vergessen werden, dass auch die Granne photosynthetisch arbeitet und somit sehr Wichtig für die Pflanze ist. Heute wird die Gerste rund um die Welt im gemässigtem Klima angebaut, dies natürlich auch für Whiskys.

Es wird daraus Gerstenmalz hergestellt, für die Weltbekannten Single Malts und andere Whiskys. Bei der Whiskyherstellung in Schottland wird mehrheitlich die zweizeillige Sommergerste verwendet.

Abbildung 1, Zweizeilige und sechszeilige Gerstenähre, Wikipedia

Informationen / Daten

Wintergerste

 Aussat:                             Mitte September bis Mitte Oktober

Ernte:                                Mitte Juni bis Ende Juli

Anbauhöhe:                     max. 800 m

Nutzung:                          Tierfutter, Graupen und Kaffee-Ersatz

Eigenschaften:                Korngrösse, mittel bis klein, Spelzen Anteil hoch

                                           Sorten, zwei, vier und sechszeilig Gersten

                                           Ertrag, mittel bis gross

Sie wird in erster Linie als Tierfutter verwendet und wird daher auch als Futtergerste betitelt. Im Vergleich zur Sommergerste verfügt sie über einen grösseren Eiweißanteil, der ca. zwölf bis 15 Prozent höher ist.

Sommergerste

 Aussat:                          Mitte März bis Ende April

Ernte:                              August

Anbauhöhe:                   max. 1200 m

Nutzung:                        Braugerste, schlechte Qualität Tierfutter

Eigenschaften:              Korngrösse, mittel bis Gross, Spelzen Anteil niedrig

                                         Sorten, zweizeilige Gerste

                                         Ertrag, gering bis mittel

Die Sommergerste kommt vor allem beim Bierbrauen zum Einsatz. Braugerste sollte über einen Eiweissanteil von 9,5 bis 11,5 Prozent und eine Keimfähigkeit von mindestens 95 Prozent verfügen, es müssen von 20 Körner 19 keimen. Spezielles: Die Gerste ist eine Spelzfrucht (Deck und vor Spelzen sind mit der Frucht verbunden), sie muss deswegen entspelzt werden, dies wurde früher Gerbgang genannt, heute wird dies in einer Schälmühle erledigt (dies nur bei Gersten!).

Inhaltsstoffe

in 100g Gerste entspelzt, (Energie 1313 kj) 314 kcal

Nährwert: Eiweiss 9.8 g, Fett 2.1 g, Kohlenhydrate 63.3 g, Wasser 12.7 g, Ballaststoffe 9.8 g, Mineralstoffe 2.3 g, Cholesterin 0 mg,

Mineralstoffe: Calcium 38mg, Eisen2.8 mg, Kalium 444 mg, Magnesium 114 mg, Natrium 18 mg, Phosphor 342 mg, Zink 2.8 mg, Mangan 1,5 mg, Kupfer 0.42 mg,

Vitamine : Vitamin B1 0.43 mg, Vitamin B2 0.18 mg, Vitamin B6 0.56 mg, Vitamin E 0.6 mg, Folsäure 0.065 mg, Vitamin B5 0.560 mg, Vitamin A1 0.165 mg

Abbildung 2, Entspelzte Gerstenkörner, Wikipedia